Boston - Das Ende eines Abenteuers

Am Freitag ging es auch wieder ganz frueh los. Waehrend die Frauen fuer Weihnachten einkaufen gefahren sind (es war Black Friday; der groesste Shoppingtag in den USA), haben wir Maenner uns auf den Weg nach Boston, MA gemacht. Nach nur einer Autostunde kamen wir dann in einer aeltesten Stadt der Vereinigten Staaten von Amerika an; was man auch direkt erkennen konnte: Boston erinnert mich sehr an Koeln und Bonn bzw. Berlin. Eine Stadt im deutschen Baustil eben. Alan und Peter wohnen beide in Boston. So kam es, dass diese uns auch heute wieder eine exklusive Stadtour boten. Eigentlich machten wir nicht die klassische Stadtbesichtigung, wie allen anderen Touristen. Wir liessen es eher locker angehen und machen hin und wieder auch mal in einem Geschaeft Halt (z.B. im glaesernen "Apple-Store" oder "Nike-Town").
Boston an sich ist sehr zu vergleichen mit der englischen Hauptstadt London (jedenfalls von dem was ich ueber London gehoert haben, denn zugegeben, ich war noch nie im Vereinten Koenigreich). So kam es, dass der wunderschoene, sonnige Tag sich binnen zehn Minuten in ein dichtes, feucht-kaltes Nebelmeer verwandelt hatte. Auf die Sekunde genau haben wir schliesslich das Restaurant gefunden, indem wir zu Mittag gegessen haben, bevor es in Stromen angefangen hat zu regnen. Nach gut fuenfzehn Minuten war der Schauer dann aber auch wieder vorbei und die Sonnenstrahlen liessen nichts mehr von einem Unwetter verraten.
Am Nachmittag haben wir dann noch einige interessante Gebaeude besichtigt, die in der Staatsgruendung Amerikas eine wichtige Rolle spielten. Ganz zum Schluss brachte Alan und dann noch zum Hafen von Boston, einem der groessten Haefen der Welt.
Nachdem wir alle zu Hause angekommen waren, wurden den ganzen Abend wieder Gesellschaftsspiele gespielt, bis es dann am naechsten Morgen nach einer kurzen Nacht wieder zurueck in die Heimat ging: 1000 Kilometer in knapp 13 Stunden.
Mein Fatzit fuer diese Woche: WOW!

Thanksgiving

Nach weiteren fuenf Stunden sind wir dann endlich nach grossen Verkehrsaufkommen in Warwick, RI angekommen. Mary und Terry, meine "Gasttanten" hiessen uns gegen 18:00 Uhr herzlich willkommen. Nachdem wir unsere Betten im Basement (Keller) bezogen hatten, verbrachen wir den restlichen Abend von unsrern Erlebnissen in New York zu erzaehlen. Alen und Peter kamen am Abend dann noch dazu. 
Am naechsten Morgen musste wieder frueh aufstehen, denn ich hatte mich mit Ramona verabredet, die hier in Rhode Island wohnt. Es war das erste Mal seit Anfang August, dass ich jemandem von meinem Ausstauschprogramm gesehen hatte. Wir stehen zwar alle sehr eng in Kontakt, durch die gigantischen Entfernungen  ist es jedoch sehr schwer sich zu treffen. Ramona und ich verbrachen leider nur eine sehr kurze Zeit, hatten uns aber sooo viel zu erzaehlen.
Zueruck bei Mary und Terry, waren die Vorbereitungen fuer das grosse Thanksgiving Festmahl schon in vollem Gange. Gegen Mittag gab es dann traditionell Truthahn mit Kartoffelpueree und anderen Beilagen. Es war einfach herrlich...
Der Abend verging sehr schnell mit vielen Gesellschaftsspielen.

24 Stunden am Nabel der Welt

Am Dienstag morgen um fuenf Uhr in North Canton, Ohio losgefahren, kamen wir dann endlich nach achteinhalb Stunden Autofahrt auf dem amerikanischen Highway und nur zwei kurzen Stopps um halb zwei in New York City, NY an. Dann dauerte es nocheinmal eine halbe Stunde (was fuer die Grossstadtverhaeltnisse ziehmlich schnell war), bis wir unser wunderbares Hotel am Timesquare im Herzen von Manhatten, gefunden hatten.
"Wir" sind uebrigens meine Gasteltern Pam und Paul, sowie meine Gastbrueder Chris and Pat. Im Hotel eingecheckt, trafen wir dann Alan und Peter, zwei weitere Familienmitglieder, die in Boston, MA wohnen. Alan ist Flugzeugpilot von Beruf und kommt dadurch sehr viel in der Welt herum. So kam  es, dass er uns eine einmalige Stadtfuehrung durch Manhatten bot. Gestartet haben wir unsere kleine Reise am Timesquare, besichtigten dann St. Patrick's Cathedral und machten uns schliesslich auf zum "Top of the Rock", dem hoechsten Gebaeude des Rockefeller Centers. Am Fusse des Wolkenkratzers war der beruehmte Eislaufring, mit dem grossen Weihnachtsbaum. Von der Aussichtsplattform hoch ueber New York hatten wir einen herrliche Sicht auf Big Apple - wie der New Yorker sagen wuerde. Wir kamen genau zu richtigen Zeit um einen der schoensten Sonnenuntergaenge zu sehen. Nach dem Abendessen bummelten wir dann noch in der Stadt herum.
Am naechsten Morgen ging es dann auch wieder sehr frueh raus. Ich hatte meine erste Nacht am Nabel der Welt hinter mir. Nach einem aussgezeichneten Fruehstueck (zum ersten mal seit fuenf Monaten gab es Broetchen und Croissants :D) fuhren wir mit der New Yorker Metro nach Downtown Manhatten zum Ground Zero, wo sieben Jahre zuvor die beiden Zwillingstuerme des World Trade Centers standen. Von dort war es dann auch nicht mehr weit zu unserer Faehre, die an der Freiheitsstatue und Ellis Island vorbei fuhr. Nach dem ich dann in aller letzter Sekunde noch Postkarten gefunden hatte (ausser in Weltmetropolen wie New York City, gibt es hier in Amerika naemlich keine...) machen wir uns dann auf unsere Weitereise nach Rhode Island and die Ostkueste der USA.
In den letzten 24 Stunden habe ich so viel erlebt, dass ich das erst mal alles verarbeiten muss. Ich bin ca. 1000 Kilometer gefahren und habe die halbe USA durchquert, um dann in die Stadt der Staedte zu kommen. Das ist eines der Erlebnisse, an die ich mich noch immer erinnern werde...

Barack Obama war da - und ich war dabei!!!

Heute war der bis jetzt wohl aufregendste Tag meines Amerikadaseins. Gestern Abend rief meine Localcoordinatorin Dawn bei meiner Gastmutter an (ich lag da allerdings schon im Bett). So erfuhr ich erst am morgen beim Fruehstueck, was mich heute erwarten wuerde: Barack Obama kam heute in meine Heimatstadt. Und jetzt kommt der Hammer: Dawn hatte Tickets fuer die Obama-Rally in meiner Stadt Canton bekommen. Total aufgeregt hab ich mich dann fuer die Schule fertig gemacht. Digital- und Videokamera natuerlich mit dabei. Im Englischunterricht wurde ich dann herausgerufen und fuer das grosse Event abgeholt.
Dort angekommen, ging es unerwartet schnell. Der Sicherheitscheck war in zwei Minuten erledigt, was mich auf der einen Seite sehr ueberrascht hat, grade nach den Morddrohungen an Senator Barack Obama und den darauf folgenden Festnahmen einiger Neonazis in den letzten Tagen.
Als wir unsere Plaetze in der letzten Reihe gefunden hatten, war die Halle bereits mehr als gefuellt. Ueberall hoerte man Obamaschreie: "YES, WE CAN!", schallte es von den Raengen. Nach einer halben Stunde Verspaetung oeffnete sich dann der Vorhang und der fuer mich naechste Praesident der Vereinigten Staten von Amerika, der zukuenftig maechtigste Mann der Welt trat unter tosendem Applaus auf die Buehne.
Seine Rede war beeindruckend, wenn auch nicht neu, da das meiste ja schon zuvor gesagt worden war. Immerhin ist die Wahl schon naechste Woche...
Nach seiner Rede und vielen, vielen Fotos sowie Videoaufnahmen machten Dawn uns dann wieder auf den Weg nach Hause. Es war ein grossartiger Tag (und ich wusste nichts davon...).

Spirit Week

Die Footballseasion hier in Ohio neigt sich dem Ende zu. Die regulaeren Spiele sind nun vorbei und fuer unser Team geht es jetzt in die Playoffs. Zuvor jedoch stand das groesste und wichtigste Spiel gegen unsere Rivalenschule "Jackson" vor der Tuer. Dafuer musste natuerlich der Schulspirit und Teamgeist erhoeht werden - und wie geht das besser als mit einer Spirit Week. Angefangen hat sie am Montag mit Collage Day. Die Schuelerinnen und Schueler waren aufgefordert Kleidung zu tragen, die sie mit ihrem zukuenftigen Collage verbinden wuerde. Am Dienstag ging es weiter mit Twin Day. Ueberall im Gebaeude sah man Jungen und Maedchen mit dem jeweils dazugehoerendem Zwilling. Mi
ttwoch war Wacky Wednesday, der wohl beliebeste Tag der Woche, der mit unserem Karneval zu vergleichen ist. Bute Kostueme und andere schraege Outfits standen auf der Tagesordnung. Donnerstag war der sogenannte Tie Dye Day. Bunte T-Shirts sah man heute auf den Gaengen und in den Klassenraeumen. Am Abend fand ein grosses Lagerfeuer auf dem Schulparkplatz statt. Hier wurde nocheinmal richtig die Stimmung aufgeheizt fuer das grosse Spiel am naechsten Tag.
Freitag war dann der Spirit Day. Black and orange hiess es heute fuer alle. Die Farben unserer Schule.
Am Abend war es dann endlich so weit. Bei stroemendem Regen und in eisiger Kaelte holte Gina mich zu Hause ab und zusammen fuhren wir in die Nachbarstadt Jackson. Noch bevor wir unsere Plaetze im ausverkauften Stadion gefunden hatten, waren wir  bis auf die Haut durchnaesst und halb erfroren (Das Spiel hatte noch nicht mal angefangen).
Als es dann endlich losging und die Stimmung immer weiter anstiegt, hatte der stroemende Regen immer noch nicht aufgehoert. Spass hatten wir trotzem. Ach ja, das Spiel haben wir natuerlich, wie sollte es auch anderes sein haushoch gewonnen. Die Rivalen sind geschlagen.

For the rest of the world...

This post is for all the English speeking people visiting my blog, although my English is not the best; and I guess there will be many mistakes. :-)
I've heard from a lot of people that they found the link to this website, but they haven't understood anything it says. Basicly what this blog tells, are my experiences and impressions during my life here in the United States of America. I try to give the people in Germany an idea of how life is in the "land of opportunies". I report about my High School, the after school activities (mostly about soccer and American Football), but also about many other things like Homecoming or the trips with my family. The very first posts are telling about my preparation for this year and about my feelings right before I left my home country to start a new life.
For all people living in America it's just an everyday experiance, but for the people in Germany it might be very interesting to read. There are so many different thing, compared to Germany, specially in School, although the culture in general is very similar to Europe.
If you scroll down, there is also a tool to translate the Webpage. I know it won't give you the best translation but at least an idea about the main topics.

Ein ganz normaler Tag

It's time again - Wieder Zeit von mir hören zu lassen.
Knapp zwei Monate sind jetzt schon vergangen. Das ist unglaublich wie schnell mir die Zeit davon rennt. Auch hier hat der Alltag mich jetzt endgültig eingeholt. Jeden morgen um 6:00 Uhr aufsstehen, frühstücken und dann geht's zum viertel vor sieben zur Schule. (0,5 Meilen - natürlich mit dem Auto) Dann heißt es warten, bis um 7:25 der Unterricht beginnt. Erste Stunde: Interactive Media. Mein Lehrer und gleichzeitiger Fußball coach lehrt uns hier die Kunst der Fotomontage und Bildverarbeitung. Zweite Schulstunde: Economics (oder auch Wirtschaftslehre). Ich bin froh dieses Fach gewählt zu haben, denn viele Probleme und Entscheidungen fürs spätere Leben werden hier gelöst bzw. beantwortet. Dann geht es weiter in meinem Schulalltag. Die dritte Stunde ist keine Unterrichtseinheit in dem Sinne, sondern eine so genannte Study Hall, in der ich selbstständig lernen und vor allem Hausaufgaben machen kann, was mir enorm viel Zeit zu Hause erspart. Danach hab ich Spanisch. Das erste Lernjahr meiner vierten Fremdsprache. Dadurch, dass ich Latein und Französisch bereits einige Jahre zuvor hatte, fällt mir dieses Fach extrem einfach. So, die ersten vier Stunden sind geschafft, jetzt hab ich erst mal Pause und dannach gibt's Mittagessen.
Nach meiner Lunchperiod geht's dann weiter in Englisch. Dies ist das einzige Fach, dass mir ein paar Schwierigkeiten bereitet. Das liegt daran, dass wir sehr alte englische Literatur lesen. Dennoch hab ich bessere Noten als die meisten Amerikanischen Schüler, was mich ein bisschen beruhigt. Mein vorletztes Unterrichtsfach ist Precalculus (Mathe). Durch das hervorragende deutsche Bildungsystem - ja hier merke ich dass es hervorragend ist - fällt es mir auch hier nicht schwer den Stoff der neunten Klasse zu wiederholen.
Last but not least: US History. Klingt langweilig ist aber hoch interessant!
Alles in allem klingt das sehr einfach. Ist auch eigentlich so. Die Klassenarbeiten sind mit "Wer wird Millionär" zu vergleiche, wobei man die ganze zeit nur 50 Euro Fragen mit jeweils vier Antwortmöglichkeiten beantworten muss und mindestens drei Joker hat...
Aber wie gesagt - eigentlich. Der Haken bei der Sache ist die strikte Ordnung, die in den Klassen herrscht. Für alles braucht man einen so genannten Hall Passport (eine ausdrückliche Erlaubnis sich in den Gängen aufzuhalten). Die Einhaltung wird durch einen Security Dienst und einem Police Officer überwacht. Jede noch so kleine Verspätung wird mich Nachsitzen geahndet. Zudem ist es nicht gestattet einen Schulranzen mitzubringen. Das heißt man trägt sämtliche Bücher, Hefte, Ordner, Schreibblöcke und -utensilien mit sich herum. Dies wird dadurch im wahrsten Sinne des Wortes erschwert, dass die Bücher mindestens 1200 Seiten - ja 1200 - dick sind.
Wie ihr seht. Mir geht's es außerordentlich gut hier!!!

Homecoming

Gestern war hier Homecoming, der erste "formal Dance" an meiner High School. Emily, Alina und ich trafen uns gegen halb sechs bei Emily zu Hause und bestellten erstmal Pizza, da alle anderen Restaurants in der Stadt komplett ausgebucht waren.
Um kurz nach sieben machten wir uns dann auf zur Schule. Die beiden Maedchen im Abendkleid und ich mit Anzug und Krawatte. Dort angekommen wurde ich direkt von allen sofort herzlich begruesst. Nach ein paar Videoaufnahmen gab ich meine Kamera dann auch zusammen mit meinem Jacket an der Gaderobe ab. Jetzt konnte es los gehen!!!
Dem Strom der Masse folgend begaben wir uns nach unten in die geschmueckte Turnhalle. Das Thema am heutigen Abend war "I love the 80's". Ich hatte einen formellen Tanz erwartet, wie der Name ja bereits ahnen liess. Allerding glich dieser "formelle Tanz" eher einer Disco oder dem deutschen Karneval, auch wenn der Tanzstil ein bisschen anders, dennoch sehr aehnlich war.
Den Abend verbrachte ich dann hauptsaechlich tanzend mit Gina. So viel "Rest" war auch dann gar nicht mehr uebrig, denn die drei Stunden vergingen wie im Fluge. Aber so ist das ja immer, wenn man jede Menge Spass hat.
Nach vielen Fotos machten Emily, Alina und ich uns dann wieder auf nach Hause. Es war ein wunderschoener Abend. Ich freu mich schon auf Winter Formal Dance!!!

9/11 - Der 11. September 2001

Gestern war der 11. September 2008 oder 9/11. Sieben Jahre nach den schrecklichen Terroranschlaegen auf das World Trade Center in New York City und das Pentagon in Washinton D.C sehe ich immer noch Traenen und Trauer in den Augen der Menschen hier, vor allem in denen meiner Gastmutter. Saemtliche Fahnen und Flaggen waren auf Halbmast, Gedenkminuten im ganzen Land und viele Errinnerungen die hochkommen, wenn man mit den Leuten darueber spricht. "Das schrecklichste ist, dass es so ein schoener Tag war...", hoere ich meine Gastmutter immer noch sagen.
Sicher war der 11. September ein schrecklicher Tag fuer die ganze Welt ganz besonders aber fuer die Amerikaner. Es geht einem sehr nahe, wenn man im Geschichtsunterricht ausfuerlich ueber das Szenario spricht und bewegende Dokumentationsfilme dazu sieht.
Nie zu vor ist mir so wahrhaft bewusst geworden (und es ist immerhin sieben Jahre her), was an jenem Dienstag um 8:46 Uhr Ortszeit in New York und Washingtion passiert ist.
Ausschlaggebend daruer ist wohl die Tatsache, dass das dritte entfuerte Flugzeug mit Ziel auf das Weisse Haus (Flug 93) direkt ueber mein Haus hier in North Canton flog, bevor es in Pannsylvania abstuerzte. Das Planmaessige Ziel der Maschine war derselbe Flughafen, auf dem ich gelandet bin.
Hier in den USA ist 9/11 noch lange nicht Geschichte sondern pure Realitaet...

Fakten zum 11. September 2008


Die Terroranschläge am 11. September 2001 waren eine Reihe von Selbstmordanschlägen auf symbolträchtige zivile und militärische Gebäude in den Vereinigten Staaten. Sie wurden von 19 Angehörigen der islamistischen Terrororganisation al-Qaidaausgeführt. Je fünf bzw. einmal vier Attentäter entführten zwischen 8.10 Uhr und etwa 9.30 Uhr Ortszeit (EDT) vier Verkehrsflugzeuge auf Inlandsflügen, lenkten zwei davon in die Türme des World Trade Centers in New York City und eins in das Pentagon in Arlington, Virginia. Das vierte Flugzeug mit unbekanntem Anschlagsziel stürzte nach Kämpfen zwischen Entführern, Besatzung und Fluggästen bei Shanksville in Pennsylvania ab.
Bei den Anschlägen kamen mindestens 3.015 Personen, darunter die 19 Attentäter, ums Leben. Durch Evakuierungsmaßnahmen konnten in New York über 15.000 Menschen gerettet werden.
Die Ereignisse dieses Tages werden wegen ihrer weitreichenden Folgen weltweit als historische Zäsur betrachtet, die das kurz zuvor begonnene 21. Jahrhundert stark prägen. Der damalige wie heutige Präsident der Vereinigten Staaten George W. Bush leitete daraufhin verschiedene Maßnahmen ein. Die USA führten den Krieg in Afghanistan 2001 und begründeten auch den Irakkrieg 2003 als Reaktion auf die Anschläge.
Das in den Vereinigten Staaten verwendete Kürzel „9/11” (nine-eleven) für die „September 11 attacks” erinnert an die Notrufnummer in den USA mit der Schreibweise 911 (nine-one-one). Oft werden die Angriffe auch kurz „die Anschläge vom 11. September“ genannt.

Ein Tag auf hohem See :-)

Nachdem ich jetzt die erste Schulwoche hinter mich gebracht hatte und langsam ins lange Wochenende gestartet bin (am Montag ist Labour-Day), fuhr ich heute sehr frueh mit meiner Familie nach Vermilion, wo wir auf die Yacht eines Freundes von Paul eingeladen worden waren.
Mit dem Luxusboot strachen wir in See - dem Erisee, an der Grenze zu Kanada. Nach anderhalb Stunden Fahrzeit erreichten wir auf dem Seeweg die Grossstadt Cleveland.
Hier wurde ich das erste Mal in meinem Leben so richtig seekrank. Normalerweise machen mir Schiffsausfluege nichts aus. Trotz herrlichem Wetter war der Wellengang auf dem Boot aber so stark, das ich mich zeitweise hinlegen musste...
Da - wie gesagt - heute Labor-Day Wochenende war, wurde eine grosse Flugshow ueber dem Grossen See dargeboten. Stundenlang kreisten Duesenjets, alte Oldtimer und Spezialflugzeuge ueber unseren Koepfen hinweg. Der Hoehepunkt nach unserem kleinen Picknick auf der Yacht, waren die "Blue Angels", eine Flugszeugstaffel, bestehend aus sechs Flugzeugen, die in perfekter Formation atemberaubende Flugmanoever boten.
Danach machten wir uns wieder auf dem Rueckweg. Bill, unser Captain, brachte meine Familie und mich wieder sicher in den Hafen von Vermilion. Das war mein erster Abenteuertrip hier im Land der unbegrenzten Moeglichkeiten. ES WAR HERRLICH!!!

Hoover High School - Home of the Vikings

Die erste Woche auf meiner Amerikanischen High School ist vorbei. Fazit: Suuuper! Es ist alles so anders hier. Diese Schule ist ueberhaupt nicht mit einer deutschen Schule zu vergleichen. Sie aehnelt eher einem riesigen Campus.
Mein erster Tag begann um 6:00 Uhr morgens. Nach einem kurzen Fruehstueck, machten Chris und ich uns auf den Schulweg. Eine halbe Meile (natuerlich mit dem Auto). Dort angekommen suchte ich erstemal meinen Locker, um all meine Schulsachen dort einzuschliessen. Der erste gravierende Unterschied hier in America ist naemlich, dass man keinen Schulranzen mit in den Unterricht nehmen darf. Also musste ich alle Buecher (die uebrigens dreimal so dick sind wie in Deutschland) auf den Arm nehmen, da mein Locker am anderen Ende der riesigen Schule ist und ich zwischen den Unterrichtseinheiten nur drei Minuten Pause habe.
Trotz alle dem, schaffte ich es rechtzeitig alle Klassenzimmer zu finden. Anders als in Deutschland haben hier die Lehrer ihre eigenen Raeume und die Schueler muessen jedesmal den Klassenraum wechseln. Die Lehrer und Schueler hier sind alle super nett zu mir. Jeder hilft mir wo er kann und ueberall werde ich mit Freunde und Interesse empfangen. Alle fragen mich zur Lunchzeit, ob ich mich an ihren Tisch setzten wolle. So faellt es mir sehr leicht hier Freunde zu finden.
Der Unterricht an sich hier ist sehr anspruchslos. Es geht zwar viel strenger zu als in Deutschland, aber das Lernniveau ist weit unter deutschem Standart. Jeden Tag habe ich den gleichen Studenplan. Von 7:25 Uhr bis 2:38 Uhr jeden Tag!
Auch wenn dass hier alles sehr strange klingt (ich finde leider kein besseres Wort, dass es so auf den Punkt bringt), ich freue mich hier zu sein und bin froh auf diese Schule zu gehen. "It's not good, it's not bad, it's just different!"
Ja, es ist anders, aber toll!!!

American Football

Gestern Abend sah ich das erste Footballspiel meines Lebens. Igor und ich hatten zwei Tickets fuer das Match von unserem High School Team gegen ein Team aus Washington D.C. geschenkt bekommen. Also machten wir uns auf ins Station...
Sowas hatte ich noch nicht erlebt. Das Stadion war ausverkauft, knapp 4000 Zuschauer fieberten ihrem Team entgegen. Die Marching Band spielte ununterbrochen und die Cheerleader hitzten die Menge auf. Waehrenddessen versuchte Igor mir vergeblich die Football Regeln zu erklaeren. In der Halbzeit dann boten die knapp 300 Musikanten der Marching Band und viele andere verschiedene Kuenstler eine fuer mich fantastische Show.
Das Footballmatch ist zudem ein Forum fuer Freunde, Bekannte und Schulkameraden. Alle ware da!
Dieser Abend war eine tolle neue Erfahrung fuer mich, auch wenn der American Football hier eher die Nebenrolle gespielt hat. Ich freue mich schon, wenn wir ein "Ohio State Game" gucken fahren. Bei diesen Veranstaltungen werden ueber 100.000 Zuschauer erwartet...

The American Way of Life

So, ich lebe jetzt genau eine Woche bei meiner Gastfamilie in North Canton, OH. Auch wenn die Schule noch nicht angefangen hat, beginne ich allmählich in den amerikanischen Alltag zu starten.
Wie gesagt: Da ich im High School Soccer Team bin, habe ich jeden Abend zweieinhalb Stunden Fussballtraining und mindestens drei Spiele pro Woche. Dem entsprechend bin ich auch sehr müde, wenn meine Gastbrueder und ich abends in die gigantisch grossen Kinos gehen und uns die Filme anschauen, die in Deutschland erst in ein paar Monaten in den Kinos anlaufen :-) oder in die riesige Einkaufsmall gehen und den Tag ausklingen lassen.
So langsam begreife ich erst, dass ich in den Vereinigten Staaten von Amerika bin. Bevor ich hier hin kam, war mein Bild von Amerika wahrscheinlich genauso wie jeder Deutsche es sich vorstellen würde: Dicke Menschen, große Autos, endlose Highways, überall Nationalflaggen, klimatisierte Häuser und und und...Diese Vorurteile von den USA haben sich für mich bestätigt, doch nicht in dem negativen Licht, wie sie in Europa immer da gestellt werden. Im Gegenteil. Mal abgesehen vom Klimawandel, machen genau diese Dinge die Vereinigten Staaten aus. Anders ginge es gar nicht... Es ist sehr schwer sich den "American Way of Life" vorzustellen, wenn man noch nie hier war.
Ich bin so glücklich hier zu sein und fiebere dem mit großer Freude dem Schulstart entgegen.

"Welcome Florian!"

"WELCOME FLORIAN!" Dieses Schild hielt meine Gastvater Paul hoch, als meine Gastfamilie mich am Samstagabend am Flughafen in Akron/Canton empfangen haben. Nach einer herzlichen Umarmung von Paul und Pam, war mir klar: Ich hatte meine Zuhause fuer das naeste Schuljahr gefunden. Die Brady's sind so nett zu mir, helfen mir in jeder Situation. In meiner Familie lebt auch Igor, ein brasilianischer Austauschschueler, der sein High School Jahr allerdings bereits vor ein paar Jahren hinter sich gebracht hat und nun einfach so in der Familie lebt. Er hilft mir in allen Situationen, wo mein Latein (oder besser mein Englisch) am Ende ist und interessiert sich sehr fuer Deutschland.
Am 25. August beginnt hier die Schule. Da ich im High School Soccer Team spiele, habe ich allerdings jetzt schon jeden Abend zwei Stunden lang sehr hartes Training. Die Coachs drillen uns immer weiter und wir ueben jeden Part unendliche Male. Das ist mit einem Fussballtraining in Deutschland verglichen richtiger Hochleistungssport. Ich hoffe ich steh das den Rest des Schuljahres durch...

I love D.C

Endlich gelandet. Im uebertragen wie im wahrsten Sinne des Wortes. Achteinhalb Stunden Flugzeit, sechs Stunden Zeitverschiebung und jede Menge Schlafdefizit. Das waren meine ersten drei Tage in einer neuen fuer mich total fremden Welt.
Die Partnerschaftorganistion CIEE bereitete und 57 Stipentiaten noch einmal auf die wichtigsten Situationen innerhalb der Gastfamilie vor.
Einen Nachmittag lang machten wir eine Stadtbesichtigung von Washington D.C. Unter anderem sah ich das Lincoln Memorial, von dem aus Martin Luther King seine beruehmte Rede "I have a dream" gehalten hat, das grosse War Memorial zum Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges, das Pentagon, das Departement of State, das Kapitol und last but not least das Weisse Haus, welches in meinen Augen aber nicht so beeindruckend wirkt wie im Fernsehen, mal davon abgesehen, dass dort der maechtigste Mann der Welt wohnt.
Nicht zu vergessen ist unser 5***** Hilton Hotel (das will ich an dieser Stelle nur einmal erwaehnt haben, ohne expliziet Schleichwerbung zu machen)
Meine ersten Eindruecke von den Vereinigten Staaten von Amerika sind die Offenheit und vor allem die Freundlichkeit der Menschen hier, die ich in dieser Form nicht erwartet hatte. Ob im Flugzeug, am Airport oder in der Stadt, ueberall wurde ich bzw. wir alle angesprochen auf unser Jahr das vor uns liegt.
Viele Vorurteile den Amerikanern gegenueber muss ich bestaetigen. In ausschliesslich jedem Raum, wo ich mich bisher befand gibt es Klimaanlagen, die rund um die Uhr laufen. Die Essensportionen sind doppelt bis dreifach so gross verglichen mit Deutschland, aber nur halb so teuer. Die Autos sind noch groesser als ich es erwartet hatte und die Strassen enden hinter dem Horizont. Dennoch habe ich es bisher keine Minute bereut, dieses Abenteuer auf mich zu nehmen, was zum Grossteil auch an dem Charakter und der Mentalitaet der Menschen hier liegt.

Goodbye Germany!

Goodbye Germany! Der große Tag ist endlich da. Der Tag, auf den ich so lange drauf hingearbeitet und gewartet habe steht unmittelbar bevor. Die Koffer sind gepackt, fast alle sind verabschiedet. Jetzt kanns los gehen. Heute gabs noch einmal eine kleine Abschiedfeier über die ich mich sehr gefreut habe. Ich habe sehr persönliche Gegenstände bzw. Briefe geschenkt bekommen, die ich im Flugzeug morgen mir Hochspannung und Freude lesen werde. Der Abschied viel mir nicht leicht. Ich zitter auch grade ein bisschen, während ich das hier schreibe, aber grade denke ich daran, dass ich morgen 27 Freunde wiedertreffen werde. Für mich geht heute ein Lebensabschnitt zu Ende. Aber ein neuer Weg beginnt, auf den ich mich begeben werde. "Dieser Weg, wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer. Nicht mit vielen wirst du dir einig sein, doch dieses Leben bietet so viel mehr!" (Xavier Naidoo)
Die "Time to say goodbye" ist nun fast vorbei, auch wenn es morgen noch mal Tränen geben wird - jetzt heißt es "Go west!" Dies ist der letzte Eintrag hier in good, old Germany. Morgen gehts in Land der Unbegrenzten Möglichkeiten!!!

Abschiedsschmerz und Freudentaumel

Der Abschied von der Heimat fällt mir letztendlich doch nicht so einfach wie ich es mir noch vor kurzer Zeit vorgestellt habe. So allmählich sehe ich die Menschen hier zum letzten Mal für 10 Monate. Viele kommen zu mir, um sich zu verabschieden, zu wiederrum anderen gehe ich das letzte Mal hin...
Auf der anderen Seite ist die Vorfreude gar nicht mehr zu übertreffen. Gestern habe ich fast zwei Stunden mit Henrike telefoniert. Die Freude auf ein Wiedersehen mit 27 Freunden in Frankfurt und Washington ist für alle Außenstehende fast nicht zu begreifen.
Auch wenn es in Frankfurt so manche Tränen geben wird, sobald wir im Flieger sitzen und die "Insider" vom VBS wiederholen, wir der Abschiedsschmerz verflogen sein und in gigantischen Freudentaumel übergehen!!!

Auf gehts nach Ohio

Es ist endlich soweit! Ich weiß seit über einem halben Jahr Zeit des Wartens endlich wo es für mich das nächste Jahr hingeht: North Canton, Ohio. Meine Gastfamilie ist zwar nur eine sogenannte "Welcome-Family", das heißt, das es sein kann, dass ich die Familie noch einmal wechseln werde, aber ich freue mich trotzdem unwahrscheinlich sie kennen zu lernen. Die Zeit des Wartens ist nun endlich vorbei - die letzte Hürde bewältigt. In 4 Tagen gehts los. Die Koffer sind zum größten Teil schon gepackt aber von Aufregung ist bei mir noch nichts zu spüren.

Vom Packen und Aufbrechen

Ich hab grad schonmal den größten Teil, den ich gerne mitnehmen möchte in den Koffern verstaut. Natürlich werde ich mit packen - warum sollte es bei mir anders sein, als bei anderen - erst am letzten Tag fertig werden. Es ist dennoch komisch, wenn man seine Klamotten, seine persönlichen Sachen und alle sonstigen Gegenstände aus seinem Zimmer in den dunklen Koffer wegräumt. Mir wird grade ganz besonders bewusst, dass ich im Begriff bin, mein Leben hier in Deutschland, in meiner Heimat vorerst aufzugeben und mich für ein Abenteuer startklar zu machen. Es ist komisch, all die Sachen noch einmal in den Händen zu haben, bevor man sie entgültig verstaut.

Warten, warten, warten...

Wie sollte es auch anders sein? Ich bin einer der einzigen (Maren und Miri leiden ja auch noch mit mir) die nicht wissen, wo sie das nächste Jahr verbringen werden. Könnte ja alles sein. Von Alaska bis Nevada. Ich hoffe es ist irgendetwas dazwischen. Los Angeles oder San Diego wären ja nicht schlecht. Auf einer Ranche in den unendlich schönen Weiten von Arizona ließe es sich sicherlich auch gut leben.
Aber ich bin mal gespannt, wo ich landen werde. Die Hauptsache ist ja immernoch, wie die Gastfamilie ist. Die geographischen Koordinaten spielen eher eine Nebenrolle, wenn ich bei Menschen lebe, die mich gerne bei sich haben. "Auch Alaska kann attraktiv sein, solange die Gastfamilie nett ist", hab ich mal zu unserem Teamer Tom gesagt.
"Et hätt noch immer joot jejange", würde der Rheinländer, wie ich einer bin sagen (und Miri natürlich auch!!!) Daher lass ich mich einfach mal überraschen. Gespannt bin ich trotzdem...!!!

Wie ich zu meinem Motto kam...

Vor kurzem habe ich eine Rückmeldung bekommen, dass jemand mein Motto "ziemlich komisch" findet und dass ich bitte erklären soll, wie ich darauf gekommen bin. Dieser Bitte will ich natürlich liebend gerne entgegen kommen:
Wie sich wahrscheinlich noch fast alle erinnern können, fand im Jahr 2006 die FIFA Fussballweltmeisterschaft in Deutschland statt. Das damalige Motto war "Die Welt zu Gast bei Freunden". Ich will gar nicht verschweigen, dass ich dieses Motto damals als Anstoß genommen habe. Als Freund werde ich aufbrechen um diese Herzlichkeit und Offenheit, die die Menschen damals mit nach Deutschland brachte, wieder in die Welt zurückzutragen.
Natürlich verstehe ich, dass einige dieses Motto "komisch" finden. Aber ich hoffe, ich habe erklären können, wie ich auf diesen Wahlspruch für mein Austauschjahr gekommen bin. Ich finde es trifft das ganze sehr gut!!!

Endspurt!

So nur noch 19 Tage dann gehts los. Von Aufregung ist bei mir noch nicht viel zu merken. Aber ich denke das kommt noch. Normalerweise ist es ja so, dass die Zeit ganz langsam vergeht, wenn man sich auf etwas freut. Bei mir ist es genau andersrum: Mir läuft die Zeit davon und es ist noch soviel zu tun. Im Moment genieße ich jede freie Minute mit langen Spaziergängen durch den Wald um mich von der Heimat zu verabschieden und einfach mal über alles nachzudenken. Der Stress lässt mich einfach nicht mehr los. Grade bin ich mit der ersten Reportage fertig geworden, die ich einer von vier Zeitungen schicken werde. Über das Jahr verteilt gesehen, bin ich schon am verzweifeln, wie ich das überhaupt schaffen soll, jeden Monat vier Reportagen zu schreiben. Aber das ist auch ein Teil der Herausforderung die ich freiwillig angenommen habe. Wenn ich das Jahr ohne "Burnout-Syndrom" überstehe, dann kann ich stolz auf mich sein... :D

US Konsulat

Sehr früh morgens, gegen 06:00 Uhr fuhren mein Vater und ich gemeinsam nach Frankfurt ins US Konsulat um mein Visum für den Aufenthalt in den Vereinigten Staaten von Amerika zu beantragen.
Nach kurzer Wartezeit vor dem Konsulat ging es in die Sicherheitsschleuse. Danach war ich in Amerika. Zumindest schonmal auf amerikanischem Staatsgebiet. Aber ich merkte auch direkt, wie die ganze Infrastruktur aufgebaut war, dass ich nicht mehr wirklich in Deutschland bin.
Eine riesige Wartehalle mit Glasdach, in der 25 Schalter waren, wo man für das Visum interviewt wurde, warteten nach kurzem Fußweg über den Innenhof auf mich.
Um die Wartezeit zu überbrücken, musste ich mich nur umschauen. Überall warteten Austauschschüler genauso wie ich, die in den nächsten Wochen in die USA aufbrechen würden. Da war es nicht schwer ein Gesprächsthema zu finden.
Als ich dann mit ein paar Fragen zu meinem Auslandsaufenthalt von der netten amerikanischen Beamtin interviewt worden bin, machten wir uns auch schon wieder auf den Rückweg nach Hause.
Nach einer Woche dann bekam ich das Visum zugeschickt. Mein Reisepass war direkt doppelt so dick...

Vorbereitungsseminar - 8. Tag

Nun war es soweit. Das was wir alle befürchtet hatten. Der letzte Tag, an dem wir vorerst alle zusammen waren brach an. Das wirkte sich auch auf die Stimmung auf. Keiner wollte es so recht war haben. Wir waren ein Team und der Abschied stand kurz bevor.
Im Plenum reflexierten wir gemeinsam die vergangene Woche. Alle Erinnerungen und Emontionen, die ich damit verbunden hatte, kamen bei mir wieder zum Vorschein. Dann sollte sich jeder für sich zurückziehen und einen Brief an sich selber schreiben, den wir in anderthalb Jahren auf dem Nachbereitungsseminar wieder bekommen sollen. Für mich war dies einer der bewegensten Momente der ganzen Woche. Die Freundschaften, die unvergesslichen Erinnerungen, die gemeinsamen Momente, aber auch die Trauer des bevorstehenden Abschieds ließen sich für mich nur sehr schwer in Worte fassen. Der Zeitpunkt des Loslassens kam für mich immer nächer.
Nach dem Mittagessen war es dann soweit. Nach unendlichen Umarmungen und guten Zusprüchen und Wünschen für die Zeit bis zum Abflug in die Vereinigten Staaten, brachen wir unter Tränen in den Augen auf zum Bahnhof. Einige kamen mit mir, einige ließ ich schweren Herzens zurück. Im Zug jedoch ging für einige von uns das VBS weiter...
Erst in Bonn, da wo ich meine Reise begonnen hatte, merkte ich, dass ich wieder alleine war - für eine sehr lange Zeit...

Vorbereitungsseminar - 7. Tag

Der letzte "richtige" Tag begann für mich sehr ausgelassen. Langsam machten Benny und ich uns auf zum Frühstück und begaben und danach ins Plenum zur morgentlichen Runde. Heute standen die Gespräche in den Kleingruppen im Mittelpunkt der Unterrichtseinheiten. Wie verhalte ich mich in Konfliktsituationen mit meiner Gastfamilie? Dies war die Leitfrage unter der ich gemeinsam mit Sarah, Miri, Janina, Thomas und natürlich unserem Teamer Jonathan Rollenspiele erarbeitete.
Der restliche Tag verlief, unterbrochen duch die tollen Mahlzeiten der Küche des Gustav-Stresemann-Instituts, hauptsächlich mit den Vorbereitungen für die abschließende Talentshow. Henrike und ich versuchen verzweifelt unseren Songtext auswendig zu lernen, nachdem wir die Proben der Choreographie mehr oder weniger eingestellt hatten. Im ganzen Haus suchten wir nach leuten, die "Something stupid" auf dem MP3-Player gespeichtert hatten. Schließlich half uns Philipp aus der Not.
Da ich zusätzlich zu meinem Auftritt mit Henrike nebenbei noch Moderator zusammen mit Susanne und Luca war, wurde der Tag für mich zu totalen Stress. Doch es hatte sich gelohnt: Unsere Moderation kam bei den anderen sehr gut an und nach ein paar supergeilen Auftritten, war es dann soweit.
Henrike begann mit unserem Duett und als ich dann einstimmte und die anderen den Refrain mitsangen, merkten die meisten gar nicht, dass wir unseren Text nicht mehr richtig konnten...
Als wir dann einen Zugabe machen sollten, schien die Blamage perfekt, doch wir beide meisteren auch diese Herausforderung - wenn auch mit Liedzettel.
Danach wurde die Stimmung immer besser und ausgelassener. Wir bekamen (im Gegensatz zu meiner gesanglichen Leistung) professionelle Live-Musik der ersten Klasse und Comedy de Luxe. Ganz zum Schluss boten uns unsere Teamer eine spaßvolle und lehrreiche Krönung.
Als wir dann gegen Mitternacht wieder zurück ins Plenum gingen um zur Ruhe zu kommen und zu Meditieren, stand für mich eines fest: Diesen Abend werde ich niemal im meinem Leben vergessen!!!

Vorbereitungsseminar - 6. Tag

Da wir sowieso immer früh aufstehen mussten, machte es mir auch nichts aus, eine Stunde früher aus dem Bett zu kommen um mit Henrike und Sarah joggen zu gehen. Den Abend davor sind wir schon einmal die Strecke abgelaufen und da es uns so viel Spaß gemacht hat und wir sehr gut ins Gespräch gekommen sind, wollten wir das an diesem Morgen wiederholen. Im der vernebelten Morgengrauen machten wir uns auf den Weg über Wald und Wiese an einem Fluss entlang, ein romantischer Sonnenaufgang inklusive.
Frisch geduscht und damit Benny geweckt trafen wir uns nach dem Frühstück wieder im Plenum. Chris hielt in Akademikerrobe einen Vortrag über das Leben in der High School, das Thema, das wohl die meisten von uns, unter anderen auch mich am brennensten interessierte.
Danach gingen wir den Tag sehr locker an. Bei herrlichem Wetter genossen wir unsere Pausen gemeinsam indem wir Fußball, Volleyball oder Football spielten. Oder wir lagen einfach nur in der Sonne und redeten und ließen es uns gut gehen.
Henrike und ich waren die meiste Zeit damit beschäftigt, den Songtext und die Choreographie für die Talentshow am nächsten Morgen auswendig zu lernen: "Something stupid" von Robbie Williams und Nicole Kidman. Da hatten wir uns was vorgenommen...

Vorbereitungsseminar - 5. Tag

Für uns schon fast Normalität, ging es, wie sollte es auch anders sein, wieder früh los mit den ersten Unterrichtseinheiten. Mittlerweile wurde die Atmosphäre unter uns Teilnehmern und Teamern immer familiärer und herzlicher. Wir lachten, spielten, diskutierten und verbrachten unsere ganze Zeit miteinander und alle fanden untereinander ehrliche und wahre Freundschaft. Die Gemeinschaft war nahezu perfekt, aber es sollte noch besser werden, als es ohnehin schon war...
Als wir nun alle Referate vorgetragen hatten. Henrike und ich waren als letztes an der Reihe und lieferten somit Steffen einen nahtlosen Übergang zu unserem nächsten Themenschwerpunkt: Europa. Dieses Thema sollte uns vor allem auf die Stellung Europas in der Welt vorbereiten, wenn wir im Sommer in die USA reisen werden.
Danach trugen wir noch einmal alles zusammen, was für uns an historisch-politischer Bildung in Amerika wichtig sein konnte. Alles in allem kann ich sagen, dass diese drei Tage für mich sehr lehrreich und informativ waren, verpackt mit dem nötigen Spaß und der Freude mit anderen selbstständig kreative Beiträge zu erstellen und Diskussionen zu führen.
Der Abend wurde wieder von den "offiziellen Teamern" gestaltet. In Girls- und Boys-only Gesprächen, klärten wir geschlechterspeziefische Fragen. Im nachhinein hätten diese Gespräche auch in der ganzen Gruppe stattfinden könne, denn wie sollte es auch anders sein, tauschten wir uns nach der Einheit natürlich, mit aller Liebe fürs Detail, untereinander aus.
Da der Abend sehr spät wurde, und wir alle noch viel Schlaf nachzuholen hatten, ging es für die meisten relativ früh ins Bett, verglichen mit den Tagen davor. Unsere Teamer hatten angedeutet, dass am letzten Abend eine Talentshow stattfinden würde. Die Vorbereitungen dazu mussten wir neben den Seminareinheiten und Spielen rechtzeitig fertigstellen.

Vorbereitungsseminar - 4. Tag

Nach der langen Nacht und dem wiederrum kurzen Schlaf ging es morgens früh los mit einem Aufwärmspiel, dass unsere Gemüter weckten sollte. Danach machten wir uns an die Arbeit sämtliche Informationen, die für unser Referat relevant waren aus dem Internet zusammen zu tragen und auszuwerten. Henrike und ich verbrachten sehr viel Zeit damit, die Kernfrage zum Thema "Europäischen Union" zu stellen, sodass uns nur noch wenig Zeit blieb, die Umsetztung vorzubereiten. Weg, Mittel und Ziel waren uns von Stefan frei gestellt worden, was uns auf der einen Seite unserer Kreativität alle Möglichkeiten offen lies, andererseits die Aufgabe als solches schwieriger machte, dass wir unsere unendlichen Ideen zu einem Leitfaden zusammenfassen musste. Heraus kam ein abwechslungsreiches Konzept mit thematischen Spielen, Diskussionen und anschaulichen Vorträgen unter der Leitfrage "Europa - Staatenbund oder Bundesstaat?".
Am späten Nachmittag begannen die ersten Gruppen mit ihren Vorträgen. Sehr detailiert und anschaulich, wurden uns Referate zu den Themen: "Amish People", "CIA und FBI", "Religion in den USA", "Präsidentschaftswahl 2008" und "Internationaler Terrorismus" vorgetragen. Ein Teil davon erst am nächsten Tag, da die Zeit sehr begrenzt war und die Vorträge sehr lange dauerten.
Im Anschluss daran sahen wir den Kultfilm "Sonnenallee", der das Leben in der DDR widerspiegelt.

Vorbereitungsseminar - 3. Tag

Wieder früh aufgestanden, nach kurzem Schlaf und langem Frühstück, ging es heute weiter mit historisch-politischer Bildung. Nach einer kurzen Einweisung durch unseren Referenten Steffen in die Thematik des Nationalsozialismus im 2. Weltkrieg, fuhren wir ca. eine Stunde nach Neuengamme ins KZ-Hauptlager. Vier Stunden führte uns Olaf über das beeindruckende Gelände, wo insgesamt 55.000 Menschen ihren Tod fanden. Erschüttert und emotional mitgenommen von den Bildern und Erzählungen von Olaf, wurde mir die schreckliche Zeit des Holocaust im dritten Reich lebhaft bewusst.
Die Rückfahrt und der Rest des Tages verliefen sehr bedächtig und ruhig. Wieder im Gustav-Stresemann-Institut in Bad Bevensen angekommen reflexierten wir die gesehenen Ereignisse in Diskussionen und Meinungsaustausch.
Später dann begannen wir mit den Vorbereitungen für die Referate zu verschiedenen historisch-politisch und gesellschaftlichen Themen, die wir an den darauf folgenden Tagen vortragen sollten. Henrike und ich entschieden uns für einen umfassenden Vortrag über die Europäischen Union unter der Leitfrage: "Europa - Staatenbund oder Bundesstaat?"
Im Anschluss daran sahen wir den historischen Holywoodfilm "Swingkids", der sich mit den Konflikten der Jugend im Nationalsozialismus auseinandersetzt.

Vorbereitungsseminar - 2. Tag

Sonntag morgens um 7:00 Uhr bin ich aufgestanden. Mit dem Duschen musste ich mich beeilen, da mein Bettnachbar Benny auch noch vor dem Frühstück unter die Dusche wollte. Erfrischt und mit herrlichem Frühstücksbuffet gestärkt startete ich in den ersten kompletten Seminartag.
Die Leitfragen, die sich uns heute im Seminar stellten, waren: Wer bin ich, woher komme ich und wohin gehe ich? In Brainstorming-Diskussionen sammelten wir Merkmale für die Kultur und alles was dazu gehört. Zwischendurch lockerten lustigen Spiele die Unterrichtseinheiten auf, sodass niemand Langeweile verspürte.
Nach dem Mittagessen verdeutlichten uns unsere Teamer anhand von einem Rollenspiel, wie unterschiedlich die Kulturen in anderen Ländern sein können und dass wir es wagen sollen über unsere "Deutsche Brille" hinauszugucken. "Be quick to observe, but slow to judge" hieß das Lösungswort. ("Beobachte schnell, doch urteile langsam") Mir wurde bewusst, das nicht alles was nicht typisch deutsch ist, falsch oder komisch ist. It's not good, it's not bad, it's just different! Der Rest des Tages verlief ganz im Zeichen der amerikanischen Kultur, unterbrochen von Spiel und Sport. Denn auch der Sport kam in dieser Woche nicht zu kurz. Beeindruckend fand ich, wie friedlich und mit wie viel Freude alle zusammen Fußball, Volleyball oder sogar Football spielten. Abend im Plenum wurde wieder bis in die Nacht gelacht und getanzt...

Vorbereitungsseminar - 1. Tag

Am 17. Mai bin ich gemeinsam mit Franzi nach Bad Bevensen gefahren. Dort am Bahnhof trafen wir dann Benny, Paula, Anke und Laura, vier weitere Stipendiaten, die genauso wie wir, den Weg zum Seminarzentrum suchten. Nach einigen Strapazen und reichlich Regen trafen Benny und ich dann um ca. 16:30 Uhr im Gustav-Stresemann-Institut ein. Die Mädels sind mit dem Taxi gefahren, haben aber netterweise unser Gepäck mitgenommen.
Nach einer kurzen Einweisung durch die Teamer bezogen Benny und ich unser gemeinsames Zimmer. Um 18:00 Uhr kam ich dann das erste mal in den Genuss der herrlichen Hausküche. Endlich ging es los. Im Plenum trafen ich die anderen Stipendiaten aus ganz Deutschland. Franzi, Benny, Paula, Anke und Laura hatte ich ja schon kennengelernt und mit den anderen kam ich überraschhend schnell ins Gespräch. Wir tauschten unsere Sorgen, Ängste und Erwartungen aus und merkten ziehmlich schnell, dass die gesamte Atmosphäre super war, denn wir alle verstanden uns auf Anhieb prächtig.
Die offizielle Eröffnung durch die Teamer Tom, Svenja, Chis, Juliane, Jonathan und Anita überraschte mich total. Damit hatte ich und auch keiner der anderen gerechtet: Amerikanische Cheer (geschrieen).
Nun war bei allen das Eis im wahrsten Sinne gebrochen. Die Stimmung wurde ausgelassener und herzlicher. Die Woche konnte beginnen.
Katharina, die Referentin von Experiment e.V gab uns am ersten Abend einen kurzen Überblick über die wichtigsten Informationen, die wir in der nächsten Woche lernen würden. Danach begann der lustige Teil. Mit Spielen und Cheers unterhielten uns unsere Teamer bis spät in die Nacht, doch morgen mussten wir wieder früh aus dem Bett...

"Ein Freund zu Gast in der Welt"

„Ein Freund zu Gast in der Welt!“ - unter diesem Motto werde ich am 07. August 2008, gemeinsam mit 56 anderen Stipendiaten, für ein Jahr in die Vereinigten Staaten von Amerika aufbrechen. Als junger Botschafter für Deutschland werde ich im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programm 2008/2009 des Deutschen Bundestages und des US Kongress in einer amerikanischen Gastfamilie leben und dort zur Schule gehen. Kurz zu meiner Person: Ich heiße Florian Schneider, bin 16 Jahre alt, gehe in die elfte Klasse des Privaten Gymnasiums der Ursulinen Calvarienberg in Ahrweiler und wohne mit meinen Eltern und meinen drei Brüdern in Grafschaft-Gelsdorf. „Hast du denn keine Angst ganz alleine für ein Jahr, fernab von Freunden und Familie zu leben?“ Das war wohl die Frage, die mir in der letzten Zeit am häufigsten gestellt wurde. Eins kann ich sagen: Angst hatte ich nie. Als ich mich vor etwas mehr als einem Jahr dazu entschieden hab, mich für das Stipendium zu bewerben, war mir bewusst, das eine harte Zeit vor mir liegt, doch das änderte nichts an meiner Entschlossenheit die Herausforderung anzunehmen. Nachdem ich meine Bewerbungsunterlagen eingeschickt hatte, wurde ich von der Austauschorganisation Experiment e.V. nach Bonn eingeladen, an einem Auswahlgespräch teilzunehmen. Gemeinsam mit fünf anderen Kandidaten aus dem Wahlkreis Ahrweiler-Mayen, verbrachte ich einen ganzen Tag damit, Fragen zu meiner Bewerbung zu beantworten, Referate zu erarbeiten und Gespräche mit dem Auswahlkomitee zu führen. „Warum willst du dieses Jahr ausgerechnet in den USA verbringen?“, lautete eine Frage. Die Antwort war einfach: Ich will Amerika erleben. Die Leute, die Kultur, die Mentalität – kurz: „The American way of life.“ Wenn jemand hier in Deutschland sagen sollte, was er mit Amerika verbindet, dann würden viele sicherlich Präsident Bush, den Irak Krieg und fettleibige Menschen mit „dicken Autos“ nennen. Umgekehrt wäre es wahrscheinlich nicht anders. Viele Amerikaner würden Deutschland mit Adolf Hitler, dem Zweiten Weltkrieg und Menschen mit Lederhose und Bierkrug, die alle einen Mercedes fahren in Verbindung bringen. Aber ist es das, was ein Land wirklich ausmacht? Kurz vor Weihnachten letzten Jahres ereilte mich dann die erfreuliche Nachricht, dass ich von Wilhelm Josef Sebastian MdB für das Stipendium in den USA nominiert worden bin. Die Freude war riesig, doch von dem Tag an, stellten sich auch Fragen; kamen Zweifel und Unsicherheiten auf. Wie wird es sein, wenn ich wieder zurückkomme? Muss ich das Schuljahr hier in Deutschland wiederholen? Ob es der Sportverein, die Freiwillige Feuerwehr oder die Jugendarbeit in Kirche und Gemeinde ist. Ich werde viel zurücklassen und aufgeben müssen, doch auf der anderen Seite liegt ein Jahr vor mir, dass ich nie vergessen werde. Die Erfahrungen, Erlebnisse und Kontakte, die ich in diesem Jahr mitnehmen werde, sind in gewisser Hinsicht auch ein Wegweiser fürs Leben. Im Mai diesen Jahres fand ein einwöchiges Vorbereitungsseminar in Bad Bevensen bei Hamburg statt. Dort traf ich zum ersten Mal einige der anderen Stipendiaten aus ganz Deutschland. Dieses Vorbereitungsseminar mit samt den Teilnehmern, nahm mir auch die letzten Zweifel und machte mich bereit, das „Projekt Amerika“ in Angriff zu nehmen. In den nächsten Monaten will ich meine Aufgabe als „Botschafter“ dadurch verdeutlichen, dass ich versuche die amerikanische Kultur, das Alltagsleben und die Mentalität, aber auch weltbewegende Ereignisse – mit Hinsicht auf die Präsidentschaftswahlen im November – den Bürgern hier im Kreis Ahrweiler näher bringen...