Abschlussbericht PPP 2008/09

„Ein Freund zu Gast in der Welt“ - Unter diesem Motto stand mein gesamtes Austauschjahr in den Vereinigten Staaten von Amerika im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramm 2008/09 des Deutschen Bundestages. Mit diesem Leitmotiv habe ich mich bereits für das Stipendium beworben und es hat mich seitdem durchweg begleitet. Auch nachdem ich wieder in Deutschland bin, lebt der Kern dieses Satzes darin weiter, dass ich die vielen positiven Erfahrungen die ich in der Welt gemacht habe wieder mit in meine Heimat nehmen konnte und als der „Freund“ wieder zurückgekommen bin, der am 7. August 2008 ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten aufgebrochen ist.
Angefangen hat mein kleines Abenteuer bereits auf dem einwöchigen Vorbereitungsseminar von Experiment e. V. im Mai 2008 in Bad Bevensen. Dort traf ich zum ersten Mal die Jugendlichen, die nur wenige Monate später gemeinsam mit mir dieses Abenteuer auf sich nehmen würden. Uns vereinten die gleichen Ängste, Erwartungen, Ziele und Hoffnungen. Unsere Aufgabe als „nationale Botschafter“ hatte bereits hier begonnen, denn wir kamen alle aus den verschiedensten Wahlkreisen in Deutschland, was nicht zuletzt auch durch sprachliche und kulturelle Verschiedenheiten ausgedrückt wurde.
Zwei Monate später trafen wir uns dann alle gemeinsam am Flughafen von Frankfurt wieder. Der Tag, auf den wir uns seit fast einem ganzen Jahr vorbereitet und darauf gewartet hatten, war endlich gekommen. Nachdem wir in Washington, D.C. gelandet waren blieben uns nur knapp zwei Tage, bis wir uns entgültig „Goodbye“ sagen mussten - zumindest für das nächste Jahr, dass nun vor uns stand.
Meine Reise ging weiter in die Kleinstadt North Canton im Bundestaat Ohio. Dort begann das schönste, aufregendste und vor allem lehrreichste Jahr meines Lebens. Gastfamilie Brady wartete bereits am Flughafen, um mich in Empfang zu nehmen und mir mein neues Zuhause zu zeigen. Gemeinsam mit meinen Gasteltern Pamela und Paul und deren beiden Söhnen Patrick und Christopher wurde ich ein vollständiger Teil des Familienlebens.
Sehr viel ist seitdem in meinem Leben geschehen. Ich habe unzählige neue Freunde und Bekannte kennengelernt, bin viel mit meiner Gastfamilie in den USA gereist, aber bin mir vor allem persönlich sehr viel näher gekommen und habe viele Werte und Ansichten zu schätzen gelernt, die mir zuvor verschlossen waren.
Besonders geprägt hat mich der US-Präsidentschaftswahlkampf 2008. Mit großem Interesse habe ich das Rennen der beiden Kandidaten Barack Obama und John McCain um das mächtigste Amt der Welt hautnah verfolgt. Besonders in diesem Zusammenhang bekam ich die Gelegenheit Deutschland zu repräsentieren und Parallelen aber auch Gegensätze in Politik und Gesellschaft herauszustellen. Ich selber war als Wahlhelfer eine kurze Zeit für Barack Obama ehrenamtlich tätig. Die Wahlen waren neben der Finanzkrise das wohl bedeutendste Thema während meinem gesamten Auslandsjahr. Anders als in Deutschland konnte ich erfreulicher Weise ein deutlich vermehrtes Interesse an Politik unter den Jugendlichen feststellen. Auch hier war es mit besonders wichtig, voll und ganz mit in die Diskussionen einzusteigen und die Bundesrepublik zu vertreten. Denn dieser Wahlkampf war bedingt durch die Krise nicht nur wichtig für die USA selber, sondern auch für die restliche Welt.
Vor allem in der Schule, aber auch außerhalb in der Kirche und Kommune, wurde ich ununterbrochen mit interessierten „Deutschland-Fragen“ überhäuft. Vieles was für die Deutschen beziehungsweise die Europäer selbstverständlich ist, wird von den meisten Amerikanern mit Staunen und Bewundern entgegenommen. Zum Beispiel war es den meisten meiner Mitschüler fremd, dass es in Deutschland öffentliche Personenzüge, Straßenbahnen und Busse gibt. Viele Leute in Amerika jedoch haben noch nie in ihrem Leben einen Zug gesehen. Aber auch für mich war zunächst einmal einiges fremd, was dort ganz normal ist. Es ging so weit, dass ich von Schülern und Lehrern auf meiner High School gebeten wurde, Vorträge über Deutschland zu halten. Über das Jahr hinweg habe ich so einem großen Teil meiner Schule ein vielleicht anderes Bild von Deutschland gegeben, als wie sie es aus dem Geschichtsunterricht kennen. Doch auch die deutsche Geschichte habe ich gezielt versucht den Schülerinnen und Schülern näher zu bringen.
Meine persönlicher Höhepunkt in diesem Jahr waren mit Sicherheit die Fußball- und Leichtathletiksession. Als Mitglied des Schulteams meiner High School konnte ich auch hier wieder beweisen, dass alle Menschen dieser Welt, egal welcher Herkunft, Hautfarbe oder Religion eines gemeinsam haben das alle Grenzen überschreitet - den Sport!
Alles in allem waren die Erfahrungen die ich in den vergangenen elf Monaten gemacht habe lehrreich, aufregend und unersetzlich. An dieser Stelle möchte ich allen von ganzem Herzen danken, die dieses Jahr für mich erst möglich gemacht haben und mir die ganze Zeit zur Seite standen: Meinem Bundestagsabgeordneten Wilhelm Josef Sebastian, MdB stellvertretend für den Deutschen Bundestag, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Experiment e. V., und der amerikanischen Partnerorganisation CIEE für die Hilfe und Unterstützung, aber nicht zuletzt auch den unzähligen Menschen, die mich während dem Jahr geprägt haben. Vielen Dank!
Abschließend hoffe ich, dass auch in Zukunft viele junge Leute aus Deutschland die Möglichkeit bekommen, im Rahmen des Stipendiums als junge Botschafter in die Vereinigten Staaten von Amerika gehen können, um die Grenzen, die uns trennen zu überbrücken und Freundschaften in der Welt schließen zu können. Ganz besonders in den Zeiten der Globalisierung und der Wirtschaftskrise, wenn die ganze Welt näher rückt und gemeinsam versucht Lösungen zu finden, halte ich es besonders wichtig Brücken zu bauen!

Time to say Goodbye

So langsam – oder besser gesagt schnell, denn mir rennt hier die Zeit davon – neigt sich mein Auslandsjahr in den Vereinigten Staaten einem Ende zu. Über elf Monate lebte ich nun in meiner Gastfamilie am anderen Ende der Erde. Wenn ich auf die Zeit zurück blicke, sehe ich, durch wie viele Höhen und Tiefen ich während dem Jahr gegangen bin.
Nicht alles war immer einfach und viele Bergen standen vor mir, die bestiegen werden mussten. Unter den vielen Erwartungen und Hoffnungen die ich mit hierher brachte, waren auch viele Ängste und Befürchtungen: Werde ich mit meinem Englisch in der Schule mithalten können? Wie wird das Verhältnis zu meiner Gastfamilie sein? Werde ich von meinen Mitschülern angenommen und akzeptiert? Um ganz ehrlich zu sein ist sind hier alle verrückt geworden und haben gelacht über meine ganzen Sorgen, die ich mitbrachte: Die Schule stellte sich als ziemlich einfach heraus, meine Gastfamilie ist die beste, die ich mir hätte vorstellen können und von meinen Mitschülern wurde ich mehr als nur akzeptiert, ja ich war regelrecht ein Teil der ganzen Schule.
Dennoch bleiben einige Ängste bestehen, denn oft war ich auch sehr allein und herrausgefordert in manchen Situationen. Mit vielen Einstellungen der Amerikaner viel es mir sehr schwer zuzustimmen, dennoch musste ich mich als Ausländer den Gegebenheiten hier anpassen, was gar nicht so einfach erscheint, wenn es erst einmal darauf ankommt.
Wenn ich mich beschreiben sollte wie sehr ich mich seit dem 07. August 2008 verändert habe, dann würde ich sagen, dass vor allem mein Glaube gefestigt wurde. Die Erlebnisse und Erfahrungen die ich in der Kirche und mit den Menschen drumherum gemacht habe, gaben mir ein ganz anderes Bild von mir selber; meiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Auf der anderen Seite habe ich auch die deutschen Tugenden sehr zu schätzen gelernt.
Eine der meisten Fragen die mir gestellt wurden, bezog sich auf die die Universitätskosten in Deutschland. Während sich viele über die Studiengebühren beschweren, lachen die meisten Amerikaner über die 500 Euro die wir pro Semester bezahlen in einigen Bundesländern müssen. In den USA fangen die Kosten für ein College bei 20.000 Euro pro Jahr an. Gute Universitäten verlangen sogar bis zu 80.000 Euro pro Jahr. Auch eine Autobahn oder zumindest öffentliche Verkehrmittel wünschen sich die meisten hier sehr dringend. Auch wenn die Eisenbahn in Amerika erfunden wurde, einen Zug kennen die meisten Schüler auf meiner High School nur aus dem Bilderbuch.
Wenn auch ich in den elf Monaten kein einziges Mal Heimweh bekommen habe, fehlt mir doch ein gutes Frühstück mit normalen Butterbrot mit Käse und Salami.
Das Jahr war natürlich auch überschattet von den US-Präsidentschaftswahlen und der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise. Barack Obama gilt als Zeichen der Hoffnung und des Wechsels. Jeden Tag erreichen uns alle neue Nachrichten von Firmen die Insolvenz anmelden müssen und von Unternehmen, die Arbeitsplätze abbauen. Uns allen bleibt jedoch die Hoffnung auf eine bessere Welt, wenn der Berg der vor uns steht erst einmal überwunden ist und jeder eine Chance bekommt ganz von vorne zu starten.
Auch ich werde meine Rückkehr in gewisser Weise als Neuanfang nehmen. Ein Neuanfang mit dem Alten, dass mir Vertraut ist, den Erfahrungen die ich gemacht habe, und die Perspektiven und Standpunkte die ich erlebt habe.
„Be the chance you wish to see in the world”, sagte Mahatma Gandhi einst. “Sei der Wechsel, den du dir wünscht in der Welt zu sehen.“
Meine letzten Tage hier verbringe ich mit meinen Freunden und meiner Gastfamilie. Letzte Woche fuhr ich zu den Niagara Fällen in New York State und Kanada: Ein atemberaubendes Naturschauspiel, dass jedoch noch einmal ernsthaft über das Verschwenden und die Verschmutzung unseres Planeten nachdenken lies...
Abschließend möchte ich nocheinmal allen danken die dieses Jahr für mich möglich gemacht haben. Allen vorweg meinen Eltern, die mich die ganze Zeit unterstützt haben, meinen Brüdern, Großeltern, Verwandten, Lehrern, und unserem Bundestagsabgeordneten Wilhelm Josef Sebastian, MdB. Vielen Dank für alles!

One Nation Under God

One Nation under God – Eine Nation unter Gott. So lautet ein Teil des amerikanischen Eides, den wir in der Schule jeden Montagmorgen gemeinsam sprechen, während wir, die Hand auf Herz gelegt, uns der amerikanischen Flagge zuwenden. Doch in der amerikanischen Verfassung steht eindeutig geschrieben, dass Religion und Staat strikt getrennt sind. In den Klassenräumen sind Kreuze und andere religiöse Merkmale streng verboten und auch Gebete dürfen vor dem Unterricht nicht gesprochen werden. Wie kommt es dann also, dass Religion dennoch das größte Gesellschaftsmerkmal im Land der unbegrenzen Möglichkeiten ist?
Der erste Blick trügt. Die USA sind, wie der Großteil der westlichen Welt, sehr stark durch das Christentum geprägt. Das strikte Ablehnen von Religion in staatlichen Einrichtungen führt einzig und allein auf die vielen diversen Religionen, Konfessionen, Glaubensgruppen und Sekten zurück, um die Bevorzugung einer bestimmen Glaubensangehörigkeit zu vermeiden. Anders als in Deuschland, wo die meisten Menschen entweder der Katholischen Kirche, der Evangelischen Kirche oder dem Islam angehören, kann in den USA theoretisch jeder einzelne seine eigene neue Religion gründen. Neben den uns bekannten Religionen gibt es auch die ausgefallensten Formen der Verehrung. Von Anbetern der Beatles, über Gottesdienste für die Kelly Family, bis hin zu organisierten Atheisten ist alles vertreten.
Ich bekomme von all diesen exotischen Sekten in meiner Gegend jedoch nicht so viel mit. Meine Gastfamilie ist genauso wie meine Familie in Deutschland römisch-katholisch. Messe oder Gottesdienst am Sonntagmorgen gehören für neuzig Prozent der Amerikaner zum Lebensalltag. Während die Anzahl der Kirchgänger in Deutschland von Jahr zu Jahr leider immer weiter zurückgeht, erleben die Gotteshäuser hier einen regelrechten Ansturm. Auch wenn zum Beispiel die Katholische Kirche hier, sich nicht sehr viel von der deutschen unterscheidet, so sind doch die Eintrittszahlen in Amerika den Austrittszahlen in der Bundesrepublik gleichzusetzen.
Von Anfang an war ich durch meinen Gastbruder Christopher voll mit die katholischen Jugend integriert. Nach Weihnachten habe ich mich dann dazu entschlossen während den Messen musikalisch mitzuwirken. Dieses Jahr hat mich sehr verändert, vor allem in religiöser Hinsicht. Neben grossartigen Menschen zu denen ich hochschaue, habe ich mich auch selber viel besser kennengelernt.
Ein anderer Aspekt der mir in den letzten Wochen vor meiner Rückkehr immer mehr bewusst wird ist unsere Kultur die wir in Deutschland ausleben, die einem in erster Hinsicht gar nicht so auffällt: Unser Essen, unsere Musik, Kunst und Literatur. Deutschland – Land der Ideen. Dichter- und Denkerland. Auch wenn Deutschland traurige Geschichte geschrieben hat, so wird es jedoch in der Welt sehr hoch angesehen...

Höher. Schneller. Weiter.

Höher. Schneller. Weiter. – Das Motto der Olympischen Spiele steht im Vordergrund aller Sportarten die an den öffentlichen Schulen hier in den Vereinigten Staaten von Amerika angeboten werden. Das Gelände der staatliche Schulen verwandelt sich nach Unterrichtsschluss um drei Uhr nachmittags zu Sportleistungszentren mit Laufstrecken, Fitnessstudios und Krankenstationen. Ingesamt fünfzehn Sportarten werden zur Zeit an meiner High School angeboten.
Von American Football und Fußball, über Ski-Laufen und Turmspringen bis hin zu Leichtathletik und Tennis ist alles vertreten. Schulsport wird –  anders als in Deutschland – sehr groß geschrieben. Alles basiert auf Freiwilligkeit, doch einmal angemeldet gibt es kein zurück mehr von den überaus harten und langen Trainingseinheiten und Wettkämpfen. Von nun an ist man Teil des Teams. Bevor es jedoch soweit ist, muss man sich für die jeweilige Mannschaft in Auswahlwettkämpfen qualifizieren.
Gleichzeitig wird auch die Idee von „Fairplay“ auf die Schulmannschaften übertragen. Auch wenn Ehrgeiz und Leistungsdruck unter den Schülerinnen und Schülern sehr viel größer ist als in Deutschland, so wird doch keiner ausgeschlossen oder zurückgelassen.
Im Herbst 2008 habe ich mich entschieden Fußball zu spielen – was sonst kann man auch von einem deutschen Austauschschüler erwarten? Die Fußballsaison dauerte nur vier Monate, allerdings hatte ich jeden Abend zwei Stunden Training, sowie mindestens zwei Spiele pro Woche. Sechs professionelle Trainer und ein Teamarzt kümmerten sich die rund 25 Spieler.
Das wohl größte Sportevent im Herbst in den USA ist ohne Zweifel American Football. Über 5.000 Zuschauer füllen pro Spiel die Stadien. Im Winter sind die Basketballspiele mit über 3.000 Zuschauern der Anziehungspunkt des Sportjahres.
Abhänig von der Größe und Spielstärke der Schule werden sie in Ligen aufgeteilt. Da meine Schule mit knapp 2.000 Schülerinnen und Schülern zu den größten im Bundestaat Ohio gehört, spielen alle Schulmannschaften in den jeweiligen Junioren-Bundesligen.
Seit einigen Wochen hat die Frühlingssaison angefangen. Während den nächsten drei Monaten werde ich für das Leichtathletikteam meiner High School antreten. Meine Hausaufgaben versuche ich jeden Tag so weit es geht in der Schule zu vervollständigen, da umgehend nach Schulschluss das Training im Stadion anfängt und ich erst Abends nach Hause komme. Zwei bis zweieinhalb Stunden Training jeden Tag von Montag bis Samstag. In der Regel finden Dienstags und Samstag Wettkämpfe gegen andere Schulen statt, die unter Umständen bis zu sechs Stunden Dauern können.
Das alles ist nur möglich, weil der Breiten- und Leistungssport vom Staat nicht nur gefördert, sondern komplett finanziert wird. Ein Vereinssystem wie in Deutschland gibt es in dieser Form in den USA nicht. Doch ich sehe vor allem die Vorteile des Schulsports: Auch Kinder- und Jugendliche, die finanziell benachteiligt sind, habe die Möglichkeit ihr Können und Talent unter Beweis zu stellen. Außerdem wird das Sozialverhalten der Schüler extrem gestärkt. Der Schulgeist, der die Mannschaften anfeuert, trägt nicht nur zu einem besseren Zusammenleben innerhalb der Schulgemeinschaft bei, sondern führt nicht zuletzt auch zum Sieg.
Alles in allem sollte es nun nicht mehr verwunderlich scheinen, dass die Vereinigten Staaten bei internationalen Wettkämpfen wie den Olympischen Spielen in den Medaillenrängen jedes Mal ganz vorne mit dabei sind.
Sport verbindet die Menschen über alle Grenzen hinaus. „Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten.“ Das gilt überall in der Welt...

Mittjahrestreffen in Louisville, KY

Nach einer anstrengenden Woche mit Leichtathletiktraining und Hausaufgaben, brachte mich meine Gastmutter am Freitagmorgen um 4:30 Uhr zum Flughafen in Akron/Canton. Bereits am Abend zuvor sind wir vergeblich dorthin gefahren um bereits im Vorraus einzuchecken. Mein Flieger ging um 6:00 Uhr, nachdem ich durch die Sicherheitskontrolle gegangen bin, die hier in Amerika um einiges strikter ist als in Deutschland.
Hoch ueber den Wolken im Flugzeug habe ich genau zur richtigen Zeit einen Sonnenaufgang gesehen. Nach ca. 1:30 Stunden Flugzeit bin in sicher in Chicago, IL gelandet. Mein Anschlussflug ging zwei Stunden spaeter nach Louisville, KY. Eine Mitarbeiterin meiner Austauschorganisation holte mich vom Airport ab und bracht mich zum Hotel in dem wir die Nacht verbringen sollten. Vor dem Hotel sah ich dann Alley, Luca, Anke, Anisha und Tobi wieder (ich fuehlte mich fast schon wieder in Deutschlach, auch wenn wir die meiste Zeit versuchten english zu sprechen). Doch nicht nur Austauschschueler aus Deutschland waren zu dem Mittjahrestreffen eingeladen. Ingesamt 20 Schueler und Schuelerinnen aus ueber zehn Nationen und fast alle Kontinente waren vertreten (die Amerikaner selbst deutlich in der Unterzahl). Demzufolge war die Stimmung sehr international. Die Brasilianer und Spanier sorgten fuer die Feurigkeit, die Afrikaner trugen durch ihre Gelassenheit bei, die Asiaten brachten uns zum Lachen und der Rest machte einfach nur mit.
Wir "Deutschen" hatten uns natuerlich viel zu erzaehlen. Schliesslich waren fast sieben Montate vergangen, da wir uns das letzte Mal gesehen hatten. Neben einer Disskussionsrunde, stand die meiste Zeit uns zur freien Verfuegung. Wir besuchten zwei Museen und verbrachten den Rest der Zeit gemeinsam in der Stadt von Louisville.
Am naechsten Tag ging es fuer mich schon wieder zurueck. Da schlechtes Wetter in Chicago herrschte, musste meine Flugroute umgebucht werden und ich machte fuer drei Stunden einen Abstecher nach Charlotte, NC an der suedlichen Ostkueste der USA.
Um 22:00 Uhr landete ich dann sicher wieder in Akron/Canton und wuerde von meinem Gastvater abgeholt.

Die Welt in der Krise

„Ich brauche Ihnen keine weiteren Statistiken zu nennen, denn wir alle bekommen es jeden Tag hautnah mit, dass unser Land in einer sehr tiefen Krise steckt...“, das waren die ersten Worte des US-Presidenten Obama vergange Woche bei seiner ersten offiziellen Amtsrede zur Nation. Ja! Amerika befindet sich in der Krise. Doch das ist für uns alle seit langem nichts Neues mehr. Für den Finanzmarkt geht es ja schon seit Mitte 2007 nur noch den Berg hinab. Jede Woche die Mitteilung von einer weiteren Bankenpleite. Seit ein paar Tagen nun ist es jetzt auch offiziell – wie viele Experten es voraus bereits gesagt haben – dass auch die anderen Wirtschaftszweige tief in der Rezession stecken.
Was ist passiert mit dem reichsten Land der Welt? Dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten? Eine Frage auf die es keine Antwort gibt, oder doch?
Im Geschichtsunterricht lernen wir die Fehler der Vergangenheit um sie in der Gegenwart und Zukunft zu vermeiden. Doch jetzt wiederum stellt sich die Frage, warum es dann zu genau dem gleichen Fehler gekommen ist wie bei der Weltwirtschaftkise in den 20er und 30er Jahren. Menschen kaufen Immobilien oder investieren in Aktien und Unternehmen, mit Geld, dass gar nicht ihnen, sondern irgendeiner Bank gehört. Die Bank verlangt das Geld zurück, weil sie selber ihre Schulden abbezahlen muss und schon stehen wir vor einem großen Disaster aus dem es für viele kein zurück mehr gibt. Die Folge ist, dass der Staat eingreifen muss, was wiederrum den Steuerzahler belastet. Die Wirtschaft – ein Teufelskreis. Das wissen wir doch alles schon, oder? Das Problem ist nur: daraus gelernt zu haben scheinen wir wohl immer noch nicht.
Ein anderer Grund ist die Habgier, die ich im letzten Artikel bereits angesprochen habe. Man kauft, kauft, kauft... Immer schneller, größer und mehr. Das sage nicht ich, sondern die Amerikaner selber. Klingt doch gut auf der einen Seite, oder? „Das Kaufverhalten kurbelt die Wirtschaft an“, würden die meisten sagen. Das stimmt soweit auch...wenn man das Geld zum kaufen tatsächlich auch hat.
Obama war und ist ein Zeichen der Hoffung für viele. Auch wenn es jetzt noch zu früh ist einen Rückschluss zu ziehen, so kann doch gesagt werden, dass seine Arbeit erste Früchte trägt. Das 790 Milliarden Dollar schwere Konjunkturpaket ist kürzlich verabschiedet worden und soll nun in den kommenden Monaten in die Taschen der Bürgerinnen und Bürger fließen. Doch ob die Menschen auch bereit sind, auf kleine und umweltfreundlichere Autos umzusteigen, oder die Klimaanlagen einen Gang zurückzuschalten, bleibt wohl immer noch fraglich.
Doch es nicht nur alles schlecht hier in Amerika, im Gegenteil. Sonst wäre ich wahrscheinlich auch nicht hier. Ich bin faziniert von der Gemeinschaft und Teambereitschaft die hier herrscht. Das christliche Bild von Nächstenliebe wird hier tatsächlich jeden Tag gelebt. Ob in Kirche oder Schule; man hilft sich gegenseitig, leidet miteinander und freut sich gemeinsam. Ein Gesellschaftszustand den ich in Deutschland immer mehr vermisse.
Beim Sport in der Schule geht es nicht darum, als Einzelner stark zu sein, sondern das Team zum Sieg zu führen. Ich kämpfe mich jeden Tag durch das überaus harte Leichtathletiktraining – doch ich kämpfe nicht alleine, sondern habe Freunde an meiner Seite. Auch in der katholischen Kirche hier vor Ort fühle ich mich als fester Bestandteil der Jugendgruppe. All das werde ich sehr vermissen, wenn ich in vier Monaten wieder zurück nach Deutschland kommen...
Das Superwahljahr 2009 ist ein sehr wichtiges Jahr für die Bundesrepublik. Wir stehen vor einer der größten Herrausforderung in der Nachkriegsgeschichte und es liegt an uns allen, wie wir aus der Kriese wieder rauskommen. Die Europawahlen, Bundestagswahlen und nicht zuletzt auch die Kommunalwahlen, geben jedem einzelnen Bürger die Möglichkeit, aktiv unsere Zukuft zu gestalten. Weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten ist bei den letzten Europawahlen zur Urne getreten. Statistisch bedeutet dies, dass sich mehr als die Hälfte nicht für Demokratie interessiert hat. Auch wenn ich selber noch nicht alt genug sein werde, so appelliere ich doch an jeden, dieses Jahr wählen zu gehen!

Winter Formal

Am Samstag den 14. Februar 2009 fand nach Homecoming im September der zweite offizielle Tanzball meiner High School in North Canton, Ohio. Wie der Zufall es wollte viel dieser Tag auch auf den Valetinstag. Das ganze Thema des Winter Fomal war demnach darauf ausgerichtet. Rosen hingen von den Waenden und Decken in der Cafeteria im Schulgebaeude, die sich in dieser Nacht zur Discoflaeche verwandelt hatte.
An Neujahr, ein paar Minuten nach Mitternacht, hatte Rachel mich gefragt, ob ich sie zum Ball begleiten wuerde. Den Silvesterabend hatten wir bei Margaux, einer Austauschschuelerin aus Belgien verbracht - auf europaeische Weise natuerlich.
Zwei Monate spaeter also, holte mich Rachel bei mir zu Hause ab und wir machten uns erneut auf zum Dinner bei Margaux. Ausser uns waren auch noch einige andere eingeladen, die festlich gekleidet mit zum Tanz gehen wuerden. Ingesamt war der Abend sehr international fuer mich. Drei Kontinente und fuenf Laender waren vertreten: Frankreich, Belgien, Brasilien, Amerika und Deutschland.
Nach dem Abendessen ging es weiter zur High School. Hunderte Schuelerinnen und Schueler waren bereits auf der Tanzebene - Maedchen im Abendkleid, Jungs in Anzug und Krawatte. Anders als man erwarten duerfe, aehnelte der Musikstil allerdings den deutschen Discos bzw. Karnevalsveranstaltungen. Nach knapp drei Stunden war der Spass auch schon wieder vorbei und der Abend neigte sich dem Ende zu.

Barack Obama - Ein Funke Hoffnung?

Gut eine Woche ist vergangen, seit der neue Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Barack Obama, in Washington, D.C. vor rund zwei Millionen Menschen vereigdigt wurde. Millionen Menschen in den USA und auf der ganzen Welt verfolgten live die Amtseinführung des ersten schwarzen US-Präsidenten.
In seiner Rede vor dem Kapitol in Washington erwähnte der 47-jährige Afro-Amerikaner die gegenwärtige Finanz- und Wirtschaftskrise, sowie die momentane Lage im Irak und im Kampf gegen den weltweiten Terrorismus. „Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind ernsthaft und sie sind zahlreich“, sagte er. „Sie werden nicht leicht oder kurzfristig zu meistern sein. Aber ich weiss: Wir werden sie meistern.“ Obama betonte außerdem, der Staat müsse das Vertrauen des Volkes wiedergewinnen und versprach gleichzeitig einen neuen Politikstil.
Dieser neue Wind nach acht Jahren unter der Regierung von Ex-Präsident George W. Bush ist bereits bei den Menschen in meiner Heimatstadt North Canton, Ohio, angekommen.
Die Vereidigung und die anschliessenden Festlichkeiten wurden live in meiner High School übertragen und Schüler und Lehrer, befanden sich im „Obama-Fieber“. Das ganze Land befand sich im Ausnahmezustand. Selbst diejenigen, die im letzten November noch für den Herausforderer John McCain gestimmt hätten, schwenkten nun stolz die amerikanische Flagge und wünschten ihrem neuen Staatsoberhaupt viel Glück für kommenden vier Jahre seiner Amtszeit.
Dennoch bleiben die Wahlkampfthemen von 2008 für viele hier auf meiner Schule und in meiner Stadt unvergessen und werden weiterhin energisch debattiert. Die von Obama angekündigte landesweite Einführen von Abtreibung zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ruft bei der Bevölkerung heftige Kritik auf. Nicht nur die katholische Kirche hier vor Ort, die mit Unterschriftenaktionen gegen die Verabschiedung des Gesetzes bei den lokalen Abgeordneten protestiert, sondern auch viele Obama-Anhänger aus den eigenen Reihen, wollen die generelle Zulassung verhindern. Obama jedoch steht fest zu seinem Beschluss und bestätigte nocheinmal, das Gesetz zu unterschreiben, sobald es ihm vom Parlament und Senat vorgelegt wurde. Er bewirbt sein Vorhaben unter dem Namen „Freedom of Choice Akt“ (zu deutsch: Die Freiheit zu entscheiden). Für mich stellt sich jedoch die Frage warum ungeborene Kinder sterben müssen, um die amerikanische Vorstellung von Freiheit zu erfüllen...
Ein weiterer Brennpunkt ist der Irakkrieg. In diesem Zusammenhang ist mir in der Zeit meines Aufenthaltes hier in den USA sehr stark der Nationalstolz der Amerikaner aufgefallen. Anders als in Deutschland begrenzt sich dieser nicht nur auf die sportliche, sondern vor allem auf die politsche und militärische Ebene. „Ich verliere lieber eine Wahl, als dass ich mein Land einen Krieg verlieren sehe.“ Das waren die Worte von John McCain vor den Wahlen, die für mich unvergesslich und zugleich unbegreiflich bleiben werden. Der konservative Republikaner war von Anfang an gegen die Abtreibung von ungeborenen Kindern, nimmt allerdings in Kauf, dass täglich seine Landsleute in einem Krieg fallen, der von amerikanischer Seite aus nicht gewonnen werden kann. Krieg wird hier als etwas Notwendiges angesehen: Ein Mittel zum Zweck. Soldaten die aus dem Krieg zurückkehren werden als Helden gefeiert und mit Feiertagen geehrt. Die Schulen veranstalten Versammlungen zu Ehren der Krieger. Auch wenn ich versuche, mich in allem der amerikanischen Kultur anzupassen und einzugliedern, fällt es mir schwer, in die Lobeshymnen und Ehrenmärsche miteinzustimmen.
Das größte gegenwärtige Problem ist die Finanzkrise, dich ich deutlich in meiner Stadt zu spüren bekommen. Lebensmittelpreise erreichen ihren Höchststand, Eltern von Schülern in meiner Klasse verlieren ihren Arbeitsplatz, Häuser und Autos werden zwangsversteigert und die Menschen verlieren ihre Ersparnisse. „Es ist die Habgier, die wir Amerikaner haben“, ist die Antwort meiner Lehrer, „wir wollen immer mehr und immer höher hinaus.“
Dennoch verbinden viele hier große Hoffnung mit dem neuen Präsidenten. Von Obama wird erwartet, dass er in den nächsten Wochen alles in die Wege leitet, um eine zweite „Grosse Depression“ zu verhindern. Für die Menschen hier bleibt abzuwarten, was bei dem Wechsel für sie herrausspringt.

Goodbye 2008 - Welcome 2009

Kurz nach Weihnachten neigte sich dann auch das Jahr 2008 dem Ende zu. Dieses Jahr war das beste meines Lebens - bis jetzt! Fuer mich ist das ein Anlass, nocheinmal zurueckzublicken, was alles geschehen ist in den letzen 12 Monaten:

Januar - Die offizielle Bestaetigung war in der Post, dass ich von Wilhelm Josef Sebastian, MdB (CDU) nominiert worden bin, fuer ein Jahr als junger Botschafter fuer Deutschland im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramm 2008/2009 des Deutschen Bundestag und des US-Kongress in den USA zu leben.
Februar - Die sogenannten Plazierungsunterlagen der Austauschorganisation zum Finden einer High School und einer Gastfamilie mussten von mir ausgefuellt werden. Mit meiner Klasse 10b des Privaten Gymnasium Calvarienberg in Ahrweiler fuhr ich fuer eine Woche nach Juenkerrat auf Besinnungstage.
Maerz - Mit dem Jugendaustausch der Gemeinde Grafschaft und der Partnergemeinde in Fauville-en-Caux, reisten wir knapp 30 Jugendlichen fuer eine Woche in die Normandie. Von meinem Bundestagsabgeordneten wurde ich zu einer bildungspolitischen Reise des Bundespresseamtes nach Berlin eingeladen. Gemeinsam mit Mitgliedern des Jungen Union (JU) Ahrweiler, sowie der Frauen Union (FU), besichtigten wir das Regierungsviertel und andere historisch bedeutsame Staetten.
April - Der erste ruhige Monat fuer mich in diesem Jahr. Neben ein paar Kleinigkeiten, (an die ich mich schon gar nicht mehr errinnern kann), konnte ich mich groesstenteils auf die Schule konzentrieren.
Mai - Dieser Monat hat mein Leben schlagartig veraendert. Auf dem Vorbereitungsseminar (VBS) fuer meinen Auslandsaufenthalt, habe ich grossartige Persoenlichkeiten getroffen vor denen ich den groessten Respekt habe. Was noch viel wichtiger ist: Ich habe echte Freunde fuer ein ganzes Leben lang gefunden. Ausserdem habe ich sehr viel gelernt und viele neue Erfahrungen gemacht. Mir viel es sehr schwer in Bonn den Zug zuverlassen und "Lebwohl" zu sagen - zumindest fuer die naechsten zwei Monate. Zurueck in der Realitaet, meiner Familie und meiner Schule, glaubte mir niemand, dass man in einer Woche sich so nahe kommen kann. Alle Teilnehmer machten diese Erfahrung. Niemand glaubte uns. Von dem Zeitpunkt an, tauschten wir und regelmaessig mit Informationen aus und bereiteten uns gegenseitig auf unser neues Leben in den USA vor...
Juni - Mit meinem Bruder und zwei Klassenkameraden, bin ich nach Warendorf zu den Bundeswehr Olympix '08 gefahren. Drei Tage Wettstreit und Rahmenprogramm mit Jugendlichen aus ganz Deutschland. Dann haben die Sommerferien begonnen. Mit dem Kinder-und Jugendfoerderverein fuhr ich als Betreuer mit auf die Kanutour auf der Lahn. Mit meinem Vater bin ich nach Frankfurt zum amerikanischen Konsulat gefahren um mein Visum zu beantragen. Das erste mal auf amerikanischen Staatsgebiet.
Juli - Die letzten Vorbereitung haben begonnen. Dazu gehoerten auch die ersten Abschiede. Gegen Ende des Monats, kurz vor meiner Abreise, bin ich mit der katholischen Jugendgruppe Gelsdorf  ins Zeltlager nach Pruem in die Eiffel gefahren. Noch mal ein paar Tage "Urlaub", bevor es dann endgueltig auf in mein Abenteuer ging. Wahrenddessen, hielten mich meine Eltern stuendlich auf dem Laufenden, bezueglich meiner Gastfamilie, die nun endlich feststand. (7 Tage bevor es losging).
August - Endlich war es soweit. DER Monat stand vor der Tuer. MEIN Monat! Bevor es logsging ins Land der Unbegrenzten Moeglichkeiten, hiess es jedoch Abschied nehmen. Die Schule hatte begonnen und so machte ich mich auf um meinen Klassenkameraden und Lehren alles Gute fuer das kommende Schuljahr zu wuenschen. Am 7. August ging es dann endlich los!!! Als der Flieger in Frankfurt abhob, gab es kein zurueck mehr... Angekommen in Washington, hatten wir ersteinmal eine Orientierungsseminar mit Stadtbesichtigung. Zwei Tage spaeter ging es dann weiter in die Staaten zu unseren Gastfamilien. Mit offenen Armen wurde ich in North Canton, Ohio empfangen, sowohl von meinen Gasteltern- und Geschwistern, als auch von den Schuelern und Lehrern an meiner High School. August verging wie Fluge. Alles rauschte an mir vorbei. In so kurzer Zeit traf ich so viele neue Leute, sah so viele neue und fremde Dinge und machte so viele neue Erfahrungen. Ich kann durchaus sagen, dass dieser Monat einer der aufregendsten war.
September - Auch im September schaltete die Zeit fuer mich keinen Gang runter. Im im Zeitraffer zog alles an mir vorbei. Ich machte einen Ausflug auf dem Erie See und gegen Ende war auch schon der erste fomelle Tanzball der Schule - Homecoming. Die Fussballseasion war im vollen Gange. Jeden Tag zwei Stunden Training und mindestens zwei Spiele pro Woche.
Oktober - Fussball neigte sich so langsam dem Ende zu und wir bekamen einen goldenen Oktober. Die Sonner schien jeden Tag und die Temperaturen waren angenehm erfrischend. Ansonsten verging dieser Monat sehr ruhig.
November - Ein kleines Abenteuer in meinem Abenteuer. Ueber die Thanksgiving Feiertage bin ich mit meiner Gastfamilie nach Rhode Island gefahren, um das Fest zu feiern. Auf dem Weg machten wie Halt in New York City fuer 24 Stunden. Ich hab fast jede beruehmte Sehenswuerdigkeit zu Gesicht bekommen... Danach ging es dann weiter nach Rhode Island, wo wir das Thanksgiving Festmahl mit der ganzen Familie hatten. Am Morgen traf ich Ramona zum erstem Mal seit fuenf Monaten. Den Freitag bevor wir uns wieder auf den Rueckweg nach Ohio machten, haben wir in Boston, MA verbracht. Alles in Allem war der November sehr aufregend fuer mich.
Dezember - Der letzte Monate eines unvergesslichen Jahres; am meisten natuerlich gepraegt von der amerikanischen Weihnachtszeit. Wie im Bilderbuch. 35 Gaeste kamen zu unserer Weihnachtsfeier am 25. Dezember. Silverster hin in Amerika wird zwar gefeiert, aber nicht so wie in Deutschland. Feuerwerk ist verboten und Champanger gibt es auch nur ganz selten. Ich hab den letzten Tag des Jahres mit Freunden gefeiert. Gemeinsam haben wird den Countdown runtergezaehlt und den beruehmten "Ball-drop" in New York City am Timessquare gesehen.

Das war mein Jahr 2008! Unbeschreiblich und unvergesslich. "May the best of your yesterdays be the worst of your tomorrows." Wenn ich mich daran halte, dann wird 2009 nur umso besser!!!

Christmas is everywhere

Von draus von Walde komm ich her, ich muss euch sagen es weihnachtet sehr...
So aehnlich kam es mir auch vor. Nach Thanksgiving begannen ueberall die Menschen ihre Haeuser mit Lichterketten und Tannenbaeumen zu schmuecken. Auf den ersten Blick klingt es ganz normal, wie wir in Deutschland es auch machen wuerden. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus: Hellerleutetete Strassenzuege und gleissender Himmel. Das typische amerikanische Image eben, genauso wie man es sich vorstellt. Die Nachbarn haben Wettbewerbe, wer das hellste und praechtigste Haus hat; die Engergiekosten mal ueberhaupt nicht mit einbezogen...
Die Adventwochen vergingen wie im Fluge. So schnell stand Weihnachten noch nie fuer mich vor der Tuere. Die Geschenke fuer meine Gastfamilie habe ich in der aller letzten Woche noch schnell eingekauft, zusammen mit ein paar Freunden. Weihnachten in einer amerikanischen Mall ist ein Riesenerlebnis: Ueberall die klassische Weihnachtshektik und der Einkaufsstress. Alles in allem ist es allerdings nicht mit einem deutschen Weihnachtsmarkt zu vergleiche. Apropos Weihnachtsmarkt. Die Stadt Chemnitz hat eine Partnerschaft mit einer Stadt hier in Ohio. So kam es, dass meine Local Coordinatorin mit mir zu dem "echten deutschen" Weihnachtsmarkt, mit echten Deutschen und echten deutschen Produkte (made in Germany) und vor allem, echter deutscher Bratwurst mit Pommes (das erste mal seit mehr als sechs Monaten), gegangen ist.
Wie auch immer, Heiligabend kam und wir gingen abends zur Messe, wie auch in Deutschland. Das "Weihnachtsfestmahl" endete dann aber mit Tiefkuehlpizza. Am naechten Morgen war der Weihnachtsmann auch bei und gewesen und hat seine Spuren ueber dem Kamin hinterlassen. Geschenke werden hier jedes Jahr erst am 25. Dezember aufgemacht.
Fuer mich war der Weihnachtsmann auch da. Eine neue Hose und einen Pullover, sowie Muetze und Schal hat der dagelassen. Ueber 35 Gaeste bzw. Familienmitglieder kamen zu der Weihnachtsfeier bei uns zu Hause. Bis in die Nacht haben wir Karten gespielt, gegessen und erzaehlt.
Fazit: Weihnachten in den USA ist auf jeden Fall ein Erlebnis, nur ein bisschen zu kitschig fuer mich und am eigentlichen Sinn vorbeigeschossen.